Selbstregulation im Urlaub: Wie du wirklich bei dir bleibst – auch wenn alles anders ist

Die Koffer sind gepackt, das Ziel ist erreicht – und doch kommt die innere Ruhe nicht sofort an. Urlaub bedeutet für viele Menschen Erholung, neue Eindrücke, Abstand vom Alltag. Doch nicht selten erleben wir in dieser Zeit auch: Unruhe, Überforderung, Gereiztheit oder das Gefühl, „nicht richtig abschalten zu können“. Warum ist das so? Und wie kannst du mitten in der Veränderung gut bei dir bleiben? 

In diesem Artikel möchte ich Dir ein paar Tipps zur Selbstregulation im Urlaub an die Hand geben: 

Urlaub verändert dein System – und das ist spürbar

Wenn sich Tagesrhythmus, Umgebung, Klima oder Beziehungen plötzlich ändern, reagiert unser Nervensystem sensibel. Selbst angenehme Reize können dann unbewusst Stress erzeugen. Es fehlt die gewohnte Struktur, der Körper kann weniger gut vorhersagen, was als Nächstes passiert. Genau hier setzt Selbstregulation an: die Fähigkeit, dich von innen heraus wieder zu balancieren – unabhängig von äußeren Umständen.

Eine Studie der American Psychological Association zeigt: Viele Menschen brauchen 2–3 Tage, um sich im Urlaub überhaupt zu entspannen – und das gelingt besser, wenn sie bewusst eigene Bedürfnisse wahrnehmen und Grenzen setzen. (Quelle)

Selbstregulation mitnehmen – deine innere Reiseroute

Urlaub ist eine Einladung, dich selbst noch einmal neu kennenzulernen. Und das geht ganz ohne große Veränderung – manchmal genügt ein kurzer Moment des Innehaltens:

  • Mini-Rituale: ein bewusstes Ankommen morgens, z. B. mit einem Atemzug am offenen Fenster

  • Körper lesen lernen: spürst du Anspannung, einen flachen Atem, ein nervöses Kribbeln?

  • Pausen bewusst setzen: nicht jeder Tag muss gefüllt sein

  • Nein sagen dürfen: auch im Urlaub darfst du Bedürfnisse klar äußern

Diese kleinen Handlungen signalisieren deinem Nervensystem: Ich bin sicher. Ich darf hier ganz bei mir sein.

Drei Fragen für deine Selbstreflexion unterwegs

1. Was tut mir gerade wirklich gut – jenseits von Erwartungen?

2. Worauf reagiere ich besonders stark – und was sagt das über mein inneres Gleichgewicht?

3. Was davon möchte ich mit zurück in den Alltag nehmen?

Vielleicht notierst du dir diese Fragen in dein Notizbuch oder in dein Handy. Sie wirken nicht durch schnelle Antworten, sondern durch wiederholtes Spüren.

Eine Mini-Übung für jeden Ort

Selbst-Check-in (2 Minuten)

Setze oder stelle dich bequem hin. Schließe – wenn möglich – kurz die Augen.
Frage dich:

  • Wie fühlt sich mein Körper gerade an?

  • Wo ist Spannung – wo ist Weite?

  • Wie ist mein Atem – ruhig oder eher flach?

  • Was brauche ich jetzt – einen Moment Ruhe, Bewegung, Nähe?

Diese einfache Übung kannst du immer wieder zwischendurch machen: im Hotelzimmer, am See, auf einem Spaziergang. Sie hilft dir, mit dir selbst in Kontakt zu bleiben – auch wenn alles andere gerade neu ist.

Und was bleibt nach dem Urlaub?

Vielleicht spürst du, dass bestimmte Themen auch nach der Reise noch nachwirken – wie zum Beispiel:

  • Schwierigkeiten, dich zu entspannen, selbst wenn du Zeit hast

  • ein inneres Unruhegefühl, das immer wieder auftaucht

  • das Bedürfnis, dich selbst besser zu verstehen und zu begleiten

Solche Erfahrungen sind oft wichtige Hinweise. Sie zeigen dir, wo dein Nervensystem vielleicht noch mehr Stabilität und Unterstützung braucht – nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltag.

Möchtest du dich selbst darin besser kennenlernen?

In meiner Arbeit als Coach für Selbstregulation, traumasensibles Coaching und Entscheidungsprozesse begleite ich Menschen dabei, innere Klarheit, Ruhe und Sicherheit zu entwickeln – besonders in Übergangszeiten wie Reisen, Veränderungen oder Umbrüchen im Leben.

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Wenn du merkst, dass du tiefer in deine Selbstregulation eintauchen und nachhaltige Wege für dich finden möchtest, dann lade ich dich herzlich zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein:

Vertiefung durch traumasensibles Coaching

Wenn du mehr über meine Arbeit im Bereich Trauma & Nervensystem erfahren möchtest, schau dir gerne meine Seite zum Thema traumasensibles Coaching & Neurosystemische Integration an.

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