🦋 Ein warmer Sommertag. Ich sitze still – und da landet er: ein Schmetterling, ganz leicht, direkt auf meinem Bein. Für einen Moment ist alles still. Kein Gedanke. Kein Müssen. Nur dieser zarte Flügelschlag – und ich bin ganz da.
In solchen Augenblicken spüre ich: Tiere – ob groß oder klein – holen uns zurück zu uns selbst. Sie öffnen Räume der Stille, Verbindung und Regeneration.

Mit Tieren aufgewachsen, mit Tieren verbunden
Ich bin mit Hunden, Schafen, Hühnern und einem Pony aufgewachsen. Als Kind habe ich stundenlang die Hühner beobachtet, erkannt, dass jedes Tier einen eigenen Charakter hat, und ihnen innerlich Namen gegeben. Die Schafmutter hieß bei mir Susi, ihr Lamm Fritz – dem ich sogar die Flasche geben durfte. Ich war noch sehr klein, meine Mutter passte auf, doch die Erinnerung ist geblieben. Später lebten Katze und Chinchillas an meiner Seite, und ein Hund – groß und zottelig, zum Umarmen und Bürsten – gehörte mit zum Leben, wenn auch bei meinem damaligen Partner.
Heute bin ich als digitale Nomadin unterwegs und habe Housesitting für mich entdeckt. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, regelmäßig tierische Nähe zu erleben, ohne auf meine derzeitige Unabhängigkeit zu verzichten. Die Begegnung mit Tieren berührt mich jedes Mal aufs Neue – sie öffnet mein Herz und bringt mich in meine Mitte.
Warum Tiere uns so guttun – Tiere als natürliche Co-Regulatoren
Was ich dabei spüre, hat übrigens auch einen wissenschaftlichen Hintergrund: Tiere können unser Nervensystem regulieren.
Tiere begegnen uns wertfrei, direkt, mit wachen Augen und einem offenen Herzen. Diese Form der Nähe kann auf unser Nervensystem regulierend wirken – vor allem dann, wenn es durch Stress, Anspannung oder emotionale Überforderung aus dem Gleichgewicht geraten ist. Der Kontakt mit einem vertrauten Tier senkt nachweislich Stresshormone wie Cortisol, fördert Oxytocin (das sogenannte Bindungshormon) und bringt Herzfrequenz und Atmung in ein ruhigeres Gleichgewicht.
Aus Sicht der Polyvagal-Theorie (nach Stephen Porges) unterstützen Tiere den ventralen Vagusnerv – jenen Zweig, der für Verbundenheit, soziale Sicherheit und innere Ruhe sorgt.
Genau das erfahren viele Menschen in der Gegenwart eines Tieres:
Regulation durch Resonanz.
„Wenn ein Hund oder eine Katze ruhig bei uns liegt, regulieren wir uns oft mit – ganz ohne Worte.“
Selbstregulation durch tierische Begegnung
Gerade in stressigen Zeiten, auf Reisen oder in emotional herausfordernden Phasen kann der Kontakt zu Tieren helfen, wieder „bei sich“ anzukommen.
Sie urteilen nicht, verlangen nichts – und bringen uns auf ganz natürliche Weise in den Moment.
Vielleicht kennst du das: Wenn du einem Tier in die Augen schaust, seine Wärme spürst oder gemeinsam spazieren gehst, verändert sich etwas in dir. Das Nervensystem atmet auf.
Tiere stärken emotionale Resilienz
Untersuchungen zeigen, dass der Kontakt mit Tieren Angst reduzieren, den Blutdruck senken und sogar depressive Symptome lindern kann. Besonders Hunde und Katzen, aber auch Pferde, Meerschweinchen oder Kaninchen werden heute in der tiergestützten Therapie eingesetzt – mit nachweisbar positiven Effekten.
Was Tiere auszeichnet: Sie urteilen nicht. Sie fordern keine Leistung. Sie begegnen uns im Hier und Jetzt. In Momenten innerer Unruhe, Unsicherheit oder emotionaler Überforderung können sie uns genau das geben, was unser System dann braucht:
Verbindung – statt Bewertung.
Selbstregulation im Alltag durch tierische Präsenz
Ob beim Spaziergang mit dem Hund, beim Streicheln einer schnurrenden Katze oder beim stillen Beobachten von Tieren im Wald, Feld oder Garten – diese Momente holen uns aus dem Kopf zurück in den Körper.
Sie fördern Achtsamkeit, Erdung und Mitgefühl – mit anderen, aber auch mit uns selbst.
Wenn du Tiere liebst oder dich ihnen verbunden fühlst, kannst du diese Verbindung bewusst als Ressource zur Selbstregulation nutzen – besonders in herausfordernden Zeiten.
Was tun, wenn du kein eigenes Tier hast?
Nicht jede*r kann oder möchte ein Tier halten. Und doch gibt es Wege, wie du tierische Nähe erleben kannst:
Im Tierheim freiwillig mithelfen oder Gassi gehen
Housesitting (wie ich es tue) – vielleicht sogar im Urlaub
Tiergestützte Angebote in deiner Region erkunden
Oder einfach öfter bewusst Tieren in der Natur begegnen: Vögel beobachten, Pferde besuchen, mit Nachbars Katze spielen
Persönlich gesprochen…
Für mich ist die tierische Begleitung nicht nur emotional, sondern auch körperlich spürbar heilsam. Sie erinnert mich daran, dass Nähe, Ruhe und Verbindung nicht kompliziert sein müssen – und dass Selbstregulation manchmal einfach auf vier Pfoten daherkommt.

🤍 Wenn du Begleitung suchst:
Ich unterstütze dich mit traumasensiblem Coaching dabei, wieder in deine innere Ruhe und Selbstverbundenheit zurückzufinden – mit Körper, Verstand und Gefühl.
Vertiefung durch traumasensibles Coaching
Wenn du mehr über meine Arbeit im Bereich Trauma & Nervensystem erfahren möchtest, schau dir gerne meine Seite zum Thema traumasensibles Coaching & Neurosystemische Integration an.